Die Osteopathie ist eine die Schulmedizin ergänzende, ganzheitliche Form der Medizin, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des menschlichen Körpers dient. Diagnose und Therapie erfolgen mit spezifisch osteopathischen Techniken, die ausschliesslich manuell ausgeführt werden.
Das zentrale Prinzip der Osteopathie besagt, dass sich Leben in Form von Bewegung zeigt. Auch der menschliche Körper ist ständig in Bewegung. Jede einzelne Struktur an ihm bewegt sich und erfüllt damit die ihr eigene Funktion. Zur Erkrankung kommt es, so das osteopathische Prinzip weiter, wenn Strukturen in ihren Bewegungen eingeschränkt oder Bewegungen ganz verhindert werden.
Diesen Zusammenhang nutzt die Osteopathie. Der Osteopath oder die Osteopathin suchen nach Bewegungseinschränkungen und lösen diese, um dadurch den Heilungsprozess in Gang zu setzen oder zu beschleunigen.
Die Ausbildung zur Osteopathin und zum Osteopathen erfolgt in der Schweiz entweder über eine fünfjährige Vollzeitausbildung im Anschluss an die Maturität oder über eine fünfjährige, berufsbegleitende Ausbildung für diplomierte Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Um die Qualität osteopathischer Therapien zu sichern, haben die kantonalen Erziehungs- und Gesundheitsdirektorenkonferenzen interkantonale Prüfungen eingerichtet. Diese Prüfungen werden erstmals 2008 durchgeführt. Ein erfolgreicher Examensabschluss wird künftig Grundlage für die Bewilligung zur Ausübung der osteopathischen Praxistätigkeit sein.